Lenovo X230i und Linux - Teil 2

Peter Schuller Linux

Tja, so toll das ganze mit Debian auf dem X230i auch funktioniert, das ganze trifft nur zu, so lange man nicht versucht, eine passende Dockingstation einzusetzen...

Aber fangen wir mal ganz am Anfang an, das Gerät einsetzen und mit dem Knopf der Dockingstation - da ich zwei externe Monitore nutze ist es dabei zugeklappt - funktioniert. Leider bleiben ebendiese Monitore erst einmal schwarz. Abhilfe schafft hier das Aufklappen und von Hand neu konfigurieren. Doof nur, dass sich das Thinkpad erst einmal schlafen legt, wenn man es zuklappt, also einmal von vorne. Siehe da, schon wieder kein Bild, also wieder aufklappen und umstellen, diesmal einfach offen lassen.

So weit, so gut, lässt sich sicherlich mit etwas Konfiguration irgendwo auch speichern, dass im Dock direkt die externen Monitore genutzt werden sollen. Das Dock aus dem Sichfeld des Monitors schieben, externe Maus und Tastatur einschalten und loslegen. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht, beides reagiert nicht, was vorher mit der Maus wunderbar lief. Nach etwas rumprobieren stellt sich heraus, dass scheinbar die USB 3 Ports auf der linken Geräteseite deaktiviert sind.

Nach etwas Recherche ohne ernstzunehmende Resultate aber immerhin dem Gelegentlichen hinweis auf die Backports wird von dort ein neuerer Kernel bezogen. Doch auch leider das hilft nicht. Bei weiterer Recherche findet sich (leider habe ich den Link gerade verlegt...) dann noch der Hinweis, dass die Backports ja auch nicht aktuell seien, und mann doch mal einen Kernel selber kompilieren solle.

Das klingt ja schön und gut, aber ich hatte eigentlich vor mit meinem Laptop zu arbeiten und das Linux eigentlich nur installiert, weil ich mir vor allem von einer anständigen Shell und einer guten Paketverwaltung dabei Vorteile erhofft hatte.

Dann taucht doch noch ein Link auf, der Hoffnung schenkt, das X230i ist Ubuntu zertifiziert. Zwar nur für die 12.04, aber das für eine doch relativ aktuelle Hardware der Support mal eben gestrichen ist, wage ich zu bezweifeln. Da ich eigentlich kein großer Freund mehr von Ubuntu bin, seit der Schwenk von Gnome 2 auf Unity erfolgt bin, bin ich zuerst wenig begeistert. Aber siehe da, mit 14.04 Trusty Thar ist die erste offizielle LTS Version von Ubuntu Gnome erschienen.

Bei einem ersten Test vom Live Stick funktioniert alles Plug&Play, nur die Monitore am Dock müssen eingerichtet werden. Aber damit ließe sich leben. So unschön dass für eine SSD auch ist, das Gerät wurde nach nur zwei Tagen neu aufgesetzt, sodass jetzt im Zweifel immer noch das eingerichtete Debian bootbar wäre, und neben Windows auch das Ubuntu Gnome verfügbar ist.

Nach dem ersten Einrichten hat sich gezeigt, dass Ubuntu die Monitorsettings speichert. Damit hat sich für mich gezeigt, dass Ubuntu mit funktionierendem "Boot&Play" meine Hardware out-of-the-box unterstützt. Daher ich zum basteln den Raspberry Pi habe und mein Notebook einfach laufen soll, hat es zumindest für mich auf dem Desktop die Nase vor Debian, auch wenn oder vielleicht auch gerade weil es eher proprietäre Software einsetzt und insgesamt kommerzieller ausgerichtet ist.